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Unser 16.Foto-Pleinair auf dem Luisenplatz Potsdam

Unser Plainair 2022 sollte sich mit dem größten und verkehrsreichsten Platz unserer Stadt Potsdam befassen. 16 Fotofreunde kamen zusammen, diskutierten über ihre Aufnahmegeräte, über Ideen für die Gestaltung des Videos und über die Einladung der „Blumenfee“ des Platzes, Frau Eleonora Terralonge Griffith de Franke. Dazu aber weiter unten. Jetzt gehen wir erstmal in die Geschichte.

Nach dem Siebenjährigen Krieg 1756 bis 1763 wollte Friedrich der Große den Aufstieg Preußens in die Reihe der europäischen Großmächte symbolisieren. Er ließ das alte, einfachere Tor abtragen und beauftragte Carl von Gontard und seinen Schüler Georg Christian Unger 1770/1771, das neue Tor nach dem Vorbild eines römischen Triumphbogens zu errichten. Die hohe Attika des Tores ist mit ausladenden Kriegstrophäen und einer Wappenkartusche bekrönt. Im 19.Jahrhundert öffnete man die seitlichen kleineren Durchgänge, in denen sich zuvor die Wachstube und die Räumlichkeiten für den königlichen Zoll befanden. Mit dem Abriss der Stadtmauer am Ende des 19.Jahrhunderts wurde das Tor freistehend.

Das Karree vor dem Brandenburger Tor, der Luisenplatz, wurde 1744 ebenfalls unter  Friedrich II angelegt, aber erst 1854 durch Peter Joseph Lenné bepflanzt. 1939 wurde der Platz gepflastert und die Bäume wurden weitgehend beseitigt, um einen Parkplatz zu schaffen. Die Neugestaltung von 1999 bis 2000 umfasste den Bau einer Tiefgarage, die Pflanzung von Lindenreihen und die Anlage eines Springbrunnens in der Platzmitte.

1794 hieß dieser Platz Luisenplatz. 1951 wurde er anlässlich der Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Berlin in Platz der Nationen umbenannt. 1993 erfolgte die Rückbenennung durch die Stadtverordneten in Luisenplatz.

Auskünfte über die 7 Häuser des Platzes fanden wir im Stadtarchiv, leider keine über die Häuser 4 und 8. Die großen Stadthäuser wurden für gut situierte Bürger, Geschäfte und kleine Firmen geschaffen. Im Melderegister der Nummer 1 war ein Sattlermeister vermerkt, in der Nummer 2 ein Rechnungsrat. Das Grundstück Nummer 3, 1889 das „Café Sanssouci“, wurde im Zweiten Weltkrieg dem Boden gleichgemacht und galt nach 1945 als Enttrümmerungsgrundstück. 1952 beantragte Besitzer und Gastwirt Schwarze einen privaten Wiederaufbau, jedoch wurde das vom Grundstück gewonnene Material vom Stadtbauamt beschlagnahmt, enteignet und für andere Zwecke verwendet. In DDR-Zeiten diente da der kleine „Konsumgarten“ für eine einfache Einkehr. In den letzten Jahren wurde dieses große Grundstück im modernen Stil mit Wohnungen und Gewerbe überbaut. Sicher erinnern sich viele ältere Potsdamer an die Luisenapotheke gegenüber, in der Nummer 5. Diese und eine Mineralwasserfabrik waren bereits 1889 vorhanden. Nach der Wiedervereinigung 1989 wurde dort ein Hotel eingerichtet. Das Eckhaus Nummer 6 war im Jahre 1889 ein Spezialgeschäft für Kaffee, Zucker und Tee, im Jahre 1925 eine Kolonialwarenhandlung. Im Haus Nummer 7 arbeiteten 1889 ein Vorkosthändler und ein Schlächtermeister. 1925 bot dort ein Dentist seine Dienste an. An der Ecke zur Lennéstraße, im Haus Nummer 8, befand sich lange Zeit eine Poststelle. Die Kaserne des 1.Garde-Ulanenregiments in Nummer 9 wurde 1889 erbaut. 1925 waren dort Beamte, ein Wachtmeister sowie der Militärfiskus registriert. Heute kann man da in der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam seine finanziellen Geschäfte erledigen.

  

Wie man sieht, ist der Platz heute wunderschön geschmückt mit Blumen, dekorativen Zweigen und Zierschleifen in Kübeln, mit Kletterrosen an den Abgängen zur Tiefgarage.  Das sind Blickfänge für unsere Augen auf dem sonst einfach gepflasterten, durch den tosenden Verkehr recht lauten Platz. Sie laden uns ein in eine Welt des Schönen und der Erholung und lassen uns die tägliche Hektik vergessen.  Wir werden angezogen vom Plätschern und Rauschen der Brunnen-Fontäne, halten ein und freuen uns, wie der Platz von Mensch und Tier angenommen wird zum Stillehalten und zur Erholung.

Das ist das Werk von der Potsdamer „Blumenfee“, Frau Eleonora Terralonge Griffith de Franke, unsere unkomplizierte Interviewpartnerin, gekommen vor 10 Jahren aus Lateinamerika, um hier am Platz mit ihrem Mann zu leben. Beide nahmen sich für uns Zeit. Unsere Bewunderung und Hochachtung sind riesig! Demnächst werden wir wesentlich achtungsvoller über diesen schönen Potsdamer Platz gehen und sie nicht vergessen. Zum Abschluss ein großes Dankeschön für sie Beide!

Wie immer nach den Aufnahmen für ein Pleinair-Video gönnten wir uns gemeinsam eine Auszeit in einer Gaststätte am Platz.

 

 

 

Praktische „Produkte“

Digital erstellte Fotobücher, Collagen, z.B. Glückwunsch-, Gruß-, Einladungs-, Visitenkarten und viele mehr sind ein gern gesehenes Geschenk. CD/DVD-Einleger (Cover) sind ein „Hingucker“ und machen neugierig auf die selbst erstellte Fotoshow bzw. auf eine nach persönlichem Geschmack gestaltete Musik-CD.